Erna-Graff-Stiftung begrüßt Normenkontrollklage gegen Schweinehaltung

26. September 2017

Schweinehaltung kommt auf den Prüfstand – Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz begrüßt tierfreundliche Entscheidung

Berlin, 26.09.2017 – Auf Vorlage des Senators für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, Dr. Dirk Behrendt, hat der Berliner Senat beschlossen, Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht einzureichen. Ziel ist es, die geltenden bundesrechtlichen Haltungsvorgaben für Schweine zu prüfen. Die Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz begrüßt diesen richtungsweisenden Vorstoß außerordentlich.

Senator Behrendt stützt sich auf ein Rechtsgutachten zur Schweinehaltung, welches Greenpeace im Mai dieses Jahres anfertigen ließ. Das Gutachten belegt, dass die gesetzlichen Mindeststandards für die Schweinehaltung in Deutschland dem Tierschutzgesetz widersprechen und verfassungswidrig sind. Mit dieser Normenkontrollklage gerät die Schweinhaltung in Deutschland grundsätzlich auf den Prüfstand des höchsten deutschen Gerichts.

„Die Verhaltensbedürfnisse von Schweinen werden in der konventionellen Haltung massiv eingeschränkt. Es ist an der Zeit, dieses System der Tierausbeutung höchstrichterlich zu bewerten, um die Schweinehaltung in Deutschland grundsätzlich zu reformieren“, erklärt Dörte Röhl, Tierärztin und Assistentin des Vorstandes der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz. „Die artgemäßen Grundbedürfnisse der Tiere dürfen auch durch eine Rechtsverordnung nicht in der Weise eingeschränkt werden, dass ihnen Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden.“

Hoffnung auf grundsätzliche Verbesserung der Schweinehaltung

Viele Experten sind sich einig, dass die Vorschriften zur Haltung von Schweinen nach der Tierschutz-Nutztierverordnung gegen deren Grundbedürfnisse verstoßen. Die Verordnung sieht für ein etwa 110 Kilogramm schweres Mastschwein derzeit ein Platzangebot von lediglich 0,75 Quadratmeter vor. Die Tiere fristen ihr alltägliches Dasein ohne Tageslicht auf Betonvollspaltenböden – nicht in der Lage, Eigenkörperpflege zu betreiben oder ihrem Erkundungsverhalten nachzugehen. Fehlender Auslauf und kein ausreichendes Beschäftigungsmaterial führen zu permanenter Langeweile. Kannibalismus ist die Folge in vielen deutschen Schweinehaltungen.

Der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz hofft nun auf eine grundsätzliche Verbesserung der Schweinehaltung in Deutschland.

Hier können Sie die Pressemitteilung als PDF herunterladen: 2017-09-26 PM-Normenkontrollklage-Schweinehaltung

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