Nach Aufnahmen im Schweinestall von Schulze Föcking

21. Juli 2017

Aus Täter wird Opfer gemacht – Gutachten: Ministerin hat sich strafbar gemacht

Einbruch von Tierrechtlern im Schweinestall, überraschtes Schwein im Dunkeln

Die Tierretter haben erschreckende Zustände dokumentiert.

21. Juli 2017. Kürzlich bei stern TV veröffentlichtes Filmmaterial aus einem Schweinemastbetrieb der neuen Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking sorgten für großen Wirbel. Auch die Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz erhob schwere Vorwürfe wegen Tierquälerei. Nun solidarisieren sich Landwirte mit der Ministerin. „Wieder einmal wird versucht aus einem Täter das Opfer zu machen. Die eigentlichen Opfer dieses Skandals – die Schweine – werden ignoriert.“, so Dr. Eisenhart von Loeper, 1.Vorsitzender der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz.

Unter dem Hashtag #wirstehenhinterChristina bekunden Landwirte ihre Unterstützung für die in die Kritik geratene Ministerin und posten eigene Tierhaltungsbilder, die ein positives Bild von der Landwirtschaft vermitteln sollen. Aufnahmen aus dem Stall von Ministerin Schulze Föcking belegen jedoch deutlich eine tierquälerische Haltung von Schweinen, die mit dem Tierschutzgesetz unvereinbar ist. Demnach darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

Landwirte stellen sich trotz Skandalbildern hinter Ministerin

Landwirte sehen in den bei stern TV veröffentlichten Aufnahmen eine Schmutzkampagne gegen die Landwirtschaftsministerin, die in ihrem Amt auch für den Tierschutz zuständig ist. Des Weiteren werfen sie den Tierschützern vor, illegal durch Einbruch an die Aufnahmen gelangt zu sein. Diesen Vorwürfen widerspricht die Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz vehement. „In der Vergangenheit konnte durch derartige Filmaufnahmen von Tierschützern immer wieder auf untragbare Zustände aufmerksam gemacht werden, die von den zuständigen Behörden nicht abgestellt worden sind. Tierschützer sehen sich daher in der moralischen Verpflichtung, den Tieren Beistand zu leisten und tierquälerische Zustände an die Öffentlichkeit zu bringen.

Ministerin will Abschaffung der Tierschutz-Verbandsklage

Besondere Brisanz erhalten die Tierqualvorwürfe gegen die neue Landwirtschaftsministerin dadurch, dass Schulze Föcking und Ministerpräsident Armin Laschet gemeinsam die Abschaffung des Tierschutz-Verbandsklagerechtes in Nordrhein-Westfalen fordern. Dieses Verbandsklagerecht abzuschaffen würde die Möglichkeiten, Tieren zu ihrem Recht zu verhelfen, deutlich einschränken. Daher setzt sich auch die Erna-Graff-Stiftung stark für das Verbandsklagerecht ein, denn: Tiere können nicht selbst klagen und brauchen daher Organisationen, die an ihrer statt klagen.

Gutachten: Ministerin hat sich strafbar gemacht

Die Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz hält die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin nach Bekanntwerden der schockierenden Zustände in ihrem Stall für untragbar in ihrem Amt und fordert daher den Rücktritt der amtsunwürdigen Ministerin. Diese Forderung wird noch einmal bekräftigt durch ein nun erstelltes Gutachten der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, in welchem sich ein Tierpathologe die gravierenden Verletzungen der Schweine aus dem Schulze Föcking Stall ansah und aus Expertensicht beurteilte. Auch er kommt zu dem Ergebnis, dass die Tiere schwerste Verletzungen über einen langen Zeitraum erdulden mussten. Damit hat sich die nordrhein-westfälische Landesministerin im Sinne des Tierschutzgesetzes strafbar gemacht hat.

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