Stadtrat Limburg in Hessen stimmt für die Tötung von Tauben

15. November 2023

Die Erna-Graff-Stiftung kündigte zusammen mit dem Bundesverband Menschen für Tierrechte rechtliche Schritte gegen die geplante Tötung an.  Der Limburger Bürgermeister Marius Hahn (SPD) wurde bereits vor der Abstimmung “per anwaltlichem Schriftsatz darüber informiert, dass die Abgeordneten wissentlich Rechtsbruch begehen, wenn sie für die Massentötung von Tauben stimmen”,  Der Bürgermeister steht nun in der Amtspflicht die Entscheidung zu beanstanden, da die geplante Tötung unter anderem gegen das Tierschutzgesetz verstößt.

Nach der Hessischen Gemeindeordnung ist es die Aufgabe des Magistrats, diesen Beschluss umzusetzen und gegebenenfalls einen entsprechenden Auftrag zu vergeben. Der Magistrat muss zunächst Schritte zu einer rechtlichen Überprüfung einleiten. Dabei gilt es zu klären, ob der Beschluss einer rechtlichen Überprüfung Stand hält oder gegebenenfalls geltenden Gesetzen widerspricht. Hier gilt es zunächst die Ergebnisse der rechtlcihen Prüfung des Beschlusses abzuwarten.

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Statt nach vernünftigen Lösungen zu suchen, will die Stadt Limburg die sprichwörtliche Kanone auspacken und zwar nicht auf Spatzen, dafür aber auf Tauben zu schießen?!

Tötungsaktionen sind erwiesenermassen nicht nachhaltig und auch nicht zielführend. Eine Tötung von hunderten Stadttauben zum Zwecke der Bestandsregulierung ist nicht vertretbar, da mildere Mittel existieren, wie eine kontrollierte Bestandsregulierung durch z.B. die Einrichtung von Taubenschlägen. In anderen Städten wird dies angewandt und funktioniert einwandfrei.

Die Fraktionen der CDU, SPD und FDP der Stadtverordnetenversammlung verharren in starren Denkmustern die mit der alleinigen Problemlösung der Tötung einhergehen, weil das scheinbare “Problemtier” Taube das Leben einiger Menschen vermeintlich unwirtschaftlicher oder unbequemer macht.

Hintergrund:

Am Montagabend den 13.11.2023  hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Limburg  beschlossen die hohe Taubenpopulation dadurch einzudämmen, dass Tauben gefangen, betäubt und getötet werden. Das soll auf zwei Jahre begrenzt werden. Anschließend lasse sich die gesunkene Population durch andere Maßnahme halten.

Die Vertreter und Vertreterinnen der Fraktionen, die sich für diese Lösung aussprachen (CDU, SPD, FDP), zeigten sich überzeugt davon, dass die Taubenpopulation innerhalb von zwei Jahren so reduziert wird, dass dann mit anderen Methoden eine erneute Überpopulation vermieden werden kann. Die Fraktion der Grünen hat geschlossen dagegen gestimmt,  weil mildere Mittel zur Bestandsregulierung angewendet werden können und dadurch die grundgesetzliche Verhältnismäßigkeit gewahrt werden kann.

Die Möglichkeit, die Taubenpopulation mittels eines betreuten Taubenschlags langfristig klein, stabil und gesund zu halten, wurde verworfen, obwohl ein Bericht des ersten Stadtrats der Stadt Limburg vom 1. Juni 2023 den Erfolg von Taubenschlägen in anderen Städten im Hinblick auf die Reduzierung der Tiere und
die Beschwerden der Menschen über verkotete Innenstädte herausgehoben hatte.

Für die Betereuung von Taubenschlägen und die damit einhergehende Versorgung und Geburtenkontrollen hatten sich bereits Tierschutzvereine und ehrenamtliche Helfer bei der Stadt gemeldet.

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