Vegan Leben

Ein wichtiges Projekt ist die Errichtung eines Lehrstuhls für vegane Ernährung an der Fachhochschule für den Mittelstand. Das Argument, dass der Mensch für sein Leben und seine Gesundheit so viel tierische Produkte und Fleisch benötigt, wie heute konsumiert wird ist falsch. Eine Reduktion dieses Konsums ist durchaus der menschlichen Gesundheit förderlich und würde eine tierfreundlichere Nutzung anstelle der immer mit Tierleid verbundenen Intensivtierhaltung /Massentierhaltung ermöglichen. Wir können aber als Mensch auch ganz ohne Fleisch und Tierprodukte wie Eier und Milchprodukte existieren, eine Lebenseinstellung die von Veganern aus unterschiedlichsten Gründen vertreten wird. Eine vegane Ernährung kann als logische Konsequenz gesehen werden, denn tierische Produkte wie beispielsweise Milch, Eier, Honig, Fleisch und Fisch werden nicht verzehrt. Veganer möchten die verheerenden Folgen für die Tiere die Gesundheit der Menschen und die Folgen für die Umwelt nicht unterstützen. Diese ideelle Einstellung ist insbesondere bei der jüngeren Generation stark vertreten. Zahlreiche Studien aus China oder den USA haben bereits belegt, dass eine vegane Ernährungsform auch nachhaltig die Gesundheit fördert. Entschied sich in den letzten Dekaden vermehrt die jüngere Generation für eine vegetarische Ernährung, so entscheidet sich diese Zielgruppe aktuell vermehrt für eine vegane Ernährung.

Veganes Soja-Geschnetzeltes mit Champignons

Das Prinzip der veganen Ernährung ist auch in Deutschlandnoch wenig bekannt.. Einer der Gründe liegt darin, dass sich zahlreiche breitenwirksame Lebens- und Arbeitsbereiche diesem Thema bewusst oder unbewusst verschließen. Dazu gehört auch die Möglichkeit eines akademischen Studienangebots. Hier setzt das Vorhaben „Stiftungsprofessur für vegane Ernährung” an. Das Ziel der Professur ist es, dem Prinzip der veganen Ernährung eine akademische Heimat zu geben, in der vorrangig ein entsprechendes Studienangebot, aber auch eine Plattform für anwendungsbezogene Forschung, Beratung und öffentlichkeitsorientierten Wissenstransfer verortet wird. Damit wird die Stiftungsprofessur zu einem Ort der akademischen Entwicklung dieses Themenumfelds, des berufsbefähigenden Studienangebots sowie zu einem Ort für Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen.

Das Konzept geht davon aus, dass potenzielle Studierende, Wirtschaft und Wissenschaft solche Angebote nachfragen, sobald sie sich als möglich erweisen und an Akzeptanz gewonnen haben. Dabei ist die intensive Kooperation zwischen der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) und der ERNA-GRAFF-STIFTUNG FÜR TIERSCHUTZ von wesentlicher Bedeutung. Für Studierende wird es insbesondere auch auf die Employability nach Studienabschluss ankommen. Unternehmen, die auf dem Gebiet der Ernährung oder in dessen Umfeld geschäftstätig sind, werden die Studienabsolventen mit ihrer einzigartigen Kompetenz für deren Umsetzung beschäftigen. Damit wird der rasant wachsenden Zahl von vegan lebenden Menschen ein eigener Hochschulort gegeben, der selbst wieder mit den ihm zur Verfügung stehenden Kanälen Forschung, Beratung, Studium und Weiterbildung für eine wirkungsvolle Verbreitung des eigenen identitätsstiftenden Kerns sorgen kann.

Die vegane Ernährung bietet sich als eine vielversprechende und ernstzunehmende Alternative zu bisherigen Ernährungsmustern an, um die Überlebensbedingungen der Menschheit mittel- bis langfristig global zu gewährleisten. Diese richtet sich an die heutige Generation um der künftigen Generationen willen und darüber hinaus vor allem an die industrialisierten Länder des Westens, deren jetziger Tierfleisch konsumierender Lebensstil für eine Weltbevölkerung von 7 Milliarden in einer Generation von fast 9 Milliarden Menschen definitiv nicht zukunftsfähig ist. Durch die zunehmende Nachfrage nach tierischen Produkten seit den 1990er Jahren haben sich die klassischen Bauernhöfe zu agrarindustriellen Betrieben weiterentwickelt. Die Tiere werden maßgeblich als „Rohstoff“ gesehen, die Verdinglichung der Tiere als Produktionsfaktoren und Verwendung brancheninterner technischer Bezeichnungen in diesen Produktionsabläufen dokumentiert auf der einen Seite eine Distanz zu den Tieren, um deren Überwindung man auf der anderen Seite durch euphemistische Darstellung kleinbäuerlicher Idylle auf den Verpackungen zu begegnen versucht. Trotz gesetzlicher Vorschriften, die die „artgerechte” Haltung für jedes Tier festlegen, kommt es bei den Agrarbetrieben fast ausschließlich auf den größtmöglichen Ertrag an. Die Tiere werden in den Mastanlagen unter Missachtung ihrer ureigenen Bedürfnisse auf engstem Raum gehalten, um die Anzahl der Tiere je Fläche und damit den Profit zu maximieren.. Die beengten Ställe, auf maximale Leistung selektierte Züchtungen und zusätzlichem Einsatz von nicht therapeutischen Hormonen haben zu einer Zunahme an Krankheiten und infolgedessen zum steigenden Antibiotika-Gebrauch geführt.

Mit der Stiftungsprofessur soll im Gegensatz zur bloß veganen Mode – wissenschaftliche Grundlagen dieser Ernährungsweise erarbeiten und dann auch kommunizieren und ins gesellschaftliche Leben vermitteln.

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