Tauben am Münchener Hauptbahnhof verhungern!

7. Oktober 2020

Jahrelang wurden die Stadttauben des Münchener Hauptbahnhofes mit Genehmigung der Bahn auf dem Bahnhofsgebäude durch die Münchener Taubenhilfe versorgt. Das vom Münchener Tierschutzverein dort aufgestellte Taubenhaus bot zuletzt ca. 800 Tauben Unterschlupf. Vor nunmehr acht Tagen entfernte der Münchener Tierschutzverein das Taubenhaus, was für viele überraschend kwar. Die Bahn versperrte nun trotz Genehmigung zum Füttern alle Zugänge zum Dach, sodass die Tiere seit dem unversorgt sind.

Münchener Hauptbahnhof

Ständig müssen am Hauptbahnhof tote Tauben aufgelesen werden. Darunter sind auch viele Jungtiere. Wir haben uns nun an das Veterinäramt und den Münchener Tierschutzverein gewandt und diese aufgefordert, die Versorgung der Tiere wieder sicherzustellen. Aufgrund der Standorttreue der Tiere leiden diese enorm unter der Futtermittelknappheit und suchen nicht nach einem alternativen Unterschlupf. Die Schließung der Zugänge, über die jahrelang Tauben gefüttert werden konnten, stellt eine verbotene Aussetzung nach § 3 S. 1 Nr. 3 TierSchG dar und muss als Ordnungswidrigkeit geahndet und unterbunden werden. Eine Übergangslösung bis zur Schaffung eines neuen Taubenhauses muss her!

Hintergrund des Abbaus durch den Münchener Tierschutzverein ist, dass das Haus, auf dem der Taubenschlag stand, abgerissen werden soll. Dem Verein wird von verschiedensten Seiten nun vorgeworfen, den Taubenschlag ohne ausreichende Absprache und viel zu früh abgebaut zu haben. Wann das Haus abgerissen werden soll, ist unklar. Teilweise ist erst von Sommer 2021 die Rede.

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Kommentare

Heike Voigt schreibt () :

Taubenfütterungsverbote sind unbarmherzig und tierquälerisch, eine gezielte Fütterung mit Taubenschutzkonzepten sind in jedem Fall anzustreben. Jedes Lebewesen sollte ein Recht auf ein würdevolles Leben haben.

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Eva Weiß schreibt () :

Eine überaus grausame Einstellung, die Tauben verhungern zu lassen ! Das geht gar nicht !

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Salzmann schreibt () :

Wie kann der Mensch sich solche Rechte raus nehmen. Meine Stimme ist für alle armen Täubchen!

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Christl Müller schreibt () :

Eine grausame und Mitleidslose Einstellung einem fühlenden Lebewesen gegenüber, das auf Menschliche Hilfe angewiesen ist.
Die Stadt München ist dem Tierschutz verpflichtet, sie sollte sich schleunigst auf ihre Tierschutzpflicht erinnern. Taubenschläge müssen errichtet werden .. .

Dass die Bahn alle Zugänge versperrte trotz Genehmigung zum Füttern zum Dach, dass die Tiere seit dem unversorgt sind .. ist Tierquälerei .. muss sofort rückgängig gemacht werden …. wie grausam ist das denn … kein Mensch hat irgendein Recht .. Tiere dem Hungertod auszuliefern …

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Heike Krüger schreibt () :

Dilettantisch was da passiert, es verstößt gegen das Tierschutzgesetz!

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katja Docktor schreibt () :

Was auch immer da gelaufen ist, es verstösst gegen das Gesetz und die Tiere müssen gefüttert werden, oder sind wir in Spanien, wos Strassenhunde gibt, mit denen jeder tun kann, was er will ?

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Gabriele schreibt () :

“Wo Tierschutz draufsteht ist nicht immer Tierschutz drin”
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele TS-organisationen und Tierheime nur noch die Selbstversorgung im Blick haben. Viele arbeiten mittlerweile wie Behörden, sind unflexibel und nicht engagiert genug, um die eigentlichen Aufgaben im Tierschutz zu meistern. Und von der Tierschutz-Partei hört man so gut wie gar nichts.

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